Eine Zentrale für die Netzwerkverkabelung
Die Netzwerkinstallation ist - ähnlich wie bei der Elektro- oder Sanitärinstallation - der fest im Gebäude installierte Teil des Netzwerks. Sie besteht aus
- ...Netzwerkdosen in allen ans Netzwerk angeschlossenen Räumen.
- ...Netzwerkkabeln (in der Regel 8-adrige, paarweise verdrillte Kupferkabel mit Geflechtschirm)
- ...einem oder mehreren Verteilern, an denen die Netzwerkkabel der angeschlossenen Netzwerkdosen zusammenlaufen.
Der Verteiler kann je nach Größe der Installation in einem Serverschrank (Bild 1) oder einem kompakten Wandgehäuse (Bild 2 und 3) untergebracht sein. Für die meisten häuslichen Installationen und kleine bis mittlere Betriebe reicht ein einziger Verteiler in einem Wandgehäuse in der Regel aus.
Komponenten: Patchpanel, Dosen und Switch
Die rein mechanischen, passiven Komponenten einer Netzwerkinstallation sind Netzwerkdosen (Bild 4) und Patchpanels (graue Dosenreihe in Bild 1 und 3).
Im Prinzip ist die Kombination aus Netzwerkdose und Patchpanel ein fest installiertes Verlängerungskabel für Netzwerke. Jede Dose ist fest mit ihrem eigenen Port am Patchpanel verbunden. An die Netzwerkdose im Raum kann ein Computer oder anderes Endgerät angeschlossen werden. Die entsprechende Dose am Patchpanel wird dann über ein kurzes Patchkabel (gelbes Kabel in Bild 3) mit der Gegenstelle (in diesem Fall der PoE-Switch in der Bildmitte) verbunden. Patchpanels und Netzwerkdosen können auch genutzt werden, um direkte Verbindungen von der Telefonanlage zu einem analogen Telefon oder Faxgerät zu stecken.
In der Regel wird im Netzwerkbetrieb nicht nur eine Verbindung zwischen Patchpanel und Switch gesteckt sondern viele, wie in Bild 1 zu sehen. Auf diese Weise sind alle Dosen im Gebäude mit dem Switch verbunden.
Der Switch ist eine aktive Komponente, die als eine Art "Mehrfachsteckdose" für das Netzwerk agiert. Sämtliche mit ihm verbundenen Netzwerkgeräte können über die Netzwerkprotokolle Ethernet und TCP/IP miteinander kommunizieren.
Wenn es im Netzwerk Geräte gibt, die über das Netzwerk mit Strom versorgt werden können empfiehlt sich ein PoE-Switch (PoE: Power Over Ethernet). Dieser kann geeignete Kleingeräte wie zum Beispiel Telefone, WLAN-Accesspoints oder Überwachungskameras über das Netzwerkkabel mit Strom versorgen, ohne dass ein zusätzliches Netzteil erforderlich wäre.
Was bringt mir die Netzwerkinstallation?
Durch eine Netzwerkinstallation ist in jedem Raum mit Netzwerkdose eine zuverlässige Verbindung über das kabelgebundene Netzwerk möglich. Ich wurde schon öfter wegen Problemen mit der Internetverbindung gerufen und es stellte sich heraus, dass nicht die Internetverbindung sondern das lokale WLAN das Problem verursachte. Derlei Probleme erübrigen sich mit einer Kabelverbindung.
Auch "Funklöcher" beim WLAN lassen sich durch das Anschliessen von zusätzlichen Access Points an geeignet platzierte Netzwerkdosen schnell und einfach schließen.
Voraussetzungen
Da die Netzwerkinstallation mit dem Verlegen von Kabeln einhergeht ist sie im Bestand nicht ohne weiteres zu realisieren. Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein:
- Freie, tiefe (60mm) Wanddosen an allen Stellen wo Netzwerkdosen gesetzt werden sollen. Eine Aufputzinstallation oder Installation in Brüstungskanälen ist selbstverständlich auch möglich.
- Leerrohre, Kabelkanäle oder Installationsschächte mit genug Platz für die Netzwerkkabel (üblicherweise zwei Kabel à 10mm Durchmesser pro Dose) von der Wanddose zum Verteiler
- ca. 1m² Aufstellfläche auf dem Boden für einen Serverschrank oder 60x60cm Wandfläche für einen Wandverteiler am Aufstellort des Netzwerkverteilers.
- Stromversorgung und Anschlussmöglichkeit an die Potentialausgleichsschiene am Aufstellort des Netzwerkverteilers.
- Leerrohrverbindung vom Netzwerkverteiler zum Router für die Internetanbindung (entfällt wenn der Netzwerkverteiler am gleichen Ort wie der Router installiert wird)
Der Platzbedarf für den Verteiler (insbesondere bei Wandverteilern) lässt sich eventuell durch den Einsatz schmalerer Patchfelder und Switches reduzieren. Ich rate davon jedoch in den meisten Fällen ab, da sämtliche Komponenten zur Festinstallation im Standardformat 19" (42cm) meist von allen Herstellern leicht zu bekommen sind (bei kleineren Formaten ist das nicht immer der Fall) und reichlich Ausbaureserve für zukünftige Erweiterungen bieten.
Bei Interesse an einer Installation in Neubauten oder bei Sanierungen bitte ich meine Kunden, mich zu kontaktieren, bevor die Wände verputzt werden. Dann lassen sich gegebenenfalls noch mit überschaubarem Aufwand zusätzliche Wanddosen setzen und Leerrohre verlegen.
Meine Dienstleistungen rund um die Netzwerkinstallation
Ich übernehme sämtliche Planungs- und Umsetzungsaufgaben einer Netzwerkinstallation wie ich sie in diesem Artikel beschrieben habe. Nach Absprache sind Vorbereitungen (z.B. Kabel einziehen, Wandgehäuse andübeln) in Eigenleistung selbstverständlich möglich. Selbstverständlich prüfe ich sämtliche Dosen auf Durchgang und Signalqualität (Gigabit Ethernet) und dokumentiere die Verbindungen an Patchpanels und Dosen.
Glasfaserinstallationen kann ich momentan (Stand 16.01.2023) nicht anbieten. Im Gebäude ist dies aber auch meist nur in mittelgroßen bis großen Installationen mit hohem Bandbreitenbedarf nötig.
Kosten
Für die reine Netzwerkinstallation (Anschluss und Test von Dosen, Patchpanels und Inbetriebnahme von Switches ohne weitere Konfiguration) arbeite ich zu meinen Stundensatz Tarif A (siehe Preise). Für alle Tätigkeiten, die darüber hinausgehen (Konfiguration von Netzwerkkomponenten jeder Art, Einrichten von IP-Telefonen und PoE-Switches, Einrichten von Druckern, Kameras, WLAN-Access-Points, etc.) arbeite ich zu meinem Stundensatz Tarif B.
Bei der reinen Netzwerkinstallation in einem typischen Einfamilienhaus entsteht ein Arbeitsaufwand von 1-2 Tagen und ein Materialbedarf von ca. EUR 300-800 brutto. Damit kommt insgesamt ein Rechnungsbetrag von ca. EUR 1200 - EUR 2000 brutto zustande. Genaueres kann ich nur auf Basis eines individuellen Angebotes sagen.